Leitgrundsätze der pädagogischen Arbeit

entnommen dem Schulprogramm

Leitbild und Grundsätze unserer Arbeit

Die Lehrer*innen der Traugott-Weise-Schule verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, dem folgendes Menschenbild zugrunde liegt:

Jeder Mensch ist im Grunde seines Wesens gut, liebenswert und möchte in seiner Persönlichkeit und Individualität angenommen werden.

Alle Menschen sind gleichwertig, verdienen Respekt und sind grundsätzlich auf Selbstbestimmung angelegte Wesen in sozialer Gemeinschaft, dabei übernehmen sie Verantwortung für sich und andere.

Jeder Mensch hat ein Recht auf freie Entfaltung und Bildung.

Die Individualität des Menschen in sozialer Gemeinschaft steht im Vordergrund.

Wir sehen den Menschen in seiner Ganzheit mit individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Dabei steht der Mensch mit seiner Persönlichkeit im Vordergrund. Unser Blick zu und aufeinander und unser Blick auf die Schüler*innen ist nicht defizitorientiert, sondern geht von den Stärken des Einzelnen aus.

Alle Menschen sind für uns Lernende in stetiger Veränderung und Entwicklung.

Unser Umgang miteinander beruht auf Offenheit, Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber sowie einem gemeinsamer Wertekodex.

Freude und Humor sollen unsere Arbeit stets begleiten.

Unterricht

Die Schüler*innen sollen im Unterricht auf positiven Weg und ihren Möglichkeiten entsprechend der Vielfalt der sachlichen Welt und des menschlichen Seins kennen lernen. Die Gestaltung des Unterrichts geht von den Bedürfnissen und Voraussetzungen der Schüler*innen aus. Ihr individueller Förderbedarf und ihre Persönlichkeit sind für uns Basis, Leitlinie und Ansporn in unserem unterrichtlichen und pädagogischen Handeln. Der Unterricht findet nicht nur im Klassenverband statt. Klassenübergreifendes Arbeiten, Kooperationen zwischen den Klassen, projektorientiertes Arbeiten haben einen festen Platz im Schulalltag.

Bei der Förderung lebenspraktischer, kognitiver und psychosozialer Kompetenzen werden Talente, Bedürfnisse und Interessen der Schüler berücksichtigt. Ziel dabei ist es, die größtmögliche Selbständigkeit für den Einzelnen anzustreben, die Schüler*innen in einem positiven Selbstbild zu unterstützen, um so auch die Entwicklung des Selbstbewusstseins zu fördern. Dabei bieten wir den Schüler*innen möglichst viele Erfahrungsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen, in variierenden Sachzusammenhängen an. Dies gilt im Besonderen für die Förderung schwerstmehrfachbehinderter Schüler*innen.

Der Unterricht folgt den Prinzipien der Handlungsorientierung, der Individualisierung, der Mehrdimensionalität, der Ganzheitlichkeit, der Lebensbedeutsamkeit und des Lernens in Realsituationen, auch außerhalb der Schule.

Der Unterricht entspricht unserem Schulmotto: Lernen mit Kopf, Herz und Hand.

Erziehung

Unsere Schüler*innen sollen soziale Kompetenzen, Selbstbewusstsein und Selbständigkeit entwickeln, die es ihnen ermöglichen, Kontakte einzugehen, Konflikte zu bewältigen, Emotionen zu kennen und zu steuern.

Dabei benötigen unsere Schüler*innen in besonderer Weise stabile, soziale und emotionale Beziehungen, die eindeutig und klar in ihren Strukturen sind.

Wir wollen unsere Schüler*innen zu Verantwortungsbewusstsein, zur Kooperationsfähigkeit und zu Toleranz erziehen. Respekt, Empathie und Hilfsbereitschaft anderen gegenüber zeigen zu können ist ein weiteres Anliegen unserer Erziehungsarbeit.

Die Schüler*innen sollen lernen, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen und zu akzeptieren. Dabei ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild und der Behinderung je nach den individuellen Möglichkeiten notwendig, um so auch Blockaden und ungünstige Verhaltensweisen gemeinsam abbauen zu können. Dabei wollen wir sie kritisch begleiten, ohne zu werten. Wechselseitiges Vertrauen und Zutrauen ist dabei die Grundvoraussetzung.

Wir wollen einander mit gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Vertrauen begegnen.

Ziele unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit

Ziel unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit ist vorrangig die Hinführung unsere Schüler*innen zu möglichst großer Eigen- und Selbständigkeit in den täglichen Lebensbezügen. Unsere Schüler*innen sind aufgrund ihres sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes voraussichtlich lebenslang auf begleitende und unterstützende Hilfen in der Alltagsbewältigung angewiesen.

Insofern geht es uns in unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit vorrangig nicht nur um die Vermittlung von fachlichen Lerninhalten, sondern vor allem um den Erwerb von Kompetenzen, die den Schüler*innen nach ihren individuellen Voraussetzungen die aktive Teilhabe an der Gesellschaft selbstbestimmt ermöglicht.

Die Richtlinien für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung führen dazu aus: Selbstständige, sinnerfüllte und eigenverantwortliche Lebensführung ist Ausdruck eines selbstbestimmten Lebens.

Für Schüler*innen mit einer geistigen Behinderung ist der Weg dahin in hohem Maße erschwert. Anforderungen für ein selbstbestimmtes Leben, Handlungsmöglichkeiten und Bedürfnisse müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Bedingungen des jeweiligen Umfeldes, Lerninteressen, Entwicklungsbedürfnisse und Folgen der Schädigungen kennzeichnen die individuellen Lernvoraussetzungen. Sonderpädagogische Förderung hat die Aufgabe, Schüler*innen umfassende Anreize für ihre geistige Entwicklung mit dem Ziel zu geben, Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben zu entwickeln und zu erweitern.

Erziehung und Unterricht unterstützen den Prozess der Auseinandersetzung mit der Welt. Sie eröffnen hierfür entwicklungs-, situations-, sach- und sinnbezogene Handlungsfelder und bieten den Rahmen für Stabilisierung und gezielte Entfaltung von kognitiven, emotionalen, körperlichen Fähigkeiten und Kräften.

Sonderpädagogische Förderung unterstützt die Schüler*innen darin, Akzeptanz für die eigene Behinderung zu entwickeln und mit ihrer Behinderung umzugehen. Sie fördert die Identitätsfindung bei erschwerter Alltagsbewältigung. Sie bezieht gegenwärtig und zukünftig relevante Aspekte der sozialen und kulturellen Umwelt, der Arbeitswelt und der Natur in die Förderung ein.

Schüler*innen mit Förderbedarf im Bereich der geistigen Entwicklung lernen zumeist praxisgeleitet und situationsgebunden. Der Einsatz lernanregender und das Lernen unterstützender Medien –von realen Gegenständen bis zu elektronischen Medien - kann zum erfolgreichen Lernen beitragen.

Um die Ziele unserer Erziehungs- und Bildungsarbeit zu erreichen bedarf es im Schulalltag und besonders im Unterricht ein hohes Maß an Individualisierung, Differenzierung und Flexibilität.

Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Wüstenhöferstr. 175
45355 Essen
www.traugott-weise-schule.de