In Farben schwelgen

Kunstprojektwoche 2006 der Klassen V 1 und U 2

Im Herbst 2005 entstand auf der Schulkulturbörse in Essen eher zufällig der Kontakt zu der Essener Künstlerin Ulrike Katharina Blank. Bereits nach einem kurzen Gespräch zwischen der Künstlerin und den Kunstlehrerinnen Verena Sauerwald und Viola Vallese war für alle klar, dass man sich ein gemeinsames Kunstprojekt mit den Klassen V2 und U3 gut vorstellen kann.  Das Konzept zur Integration von Tanz, Bewegung und Malerei schien wie gemacht für eine extrem heterogene Lerngruppe. Von der Idee gepackt und die Telefonnummern ausgetauscht nahm alles nach und nach Gestalt an – und in der Woche vom 29.5.06 bis zum 2.6.06 war es dann endlich soweit.

Nach einem gemeinsamen Frühstück treffen sich Künstlerin, Schüler, Lehrer, Zivis und Integrationshilfen – allesamt in Malkleidung - in der Aula, die einem perfekten Atelier gleicht. Ganz nach Traugott-Weise-Art wird die Projektwoche mit einem eigens dafür gedichtetem Lied begonnen – dass natürlich jeden Tag auf’s neue gesungen wird.

Im Anschluss daran wird jeder Morgen mit dem gleichen Anfangsritual begonnen. Zu ruhiger, meditativer Musik liegen die Schüler in einem Kreis auf dem Boden im abgedunkelten Raum. Langsam werden die Vorhänge aufgezogen, die Musik wird lebendiger und die Schüler beginnen sich nach und nach zu bewegen: mal wie Schmetterlinge, mal wie Elefanten, den einen Tag mit Riesenschritten, den anderen mit ganz kleinen Schritten, mal wird wild in der Luft getrommelt, mal schleicht man wie eine Katze durch die Aula.

Dann kommt der Gong – und danach geht es richtig los. Die unterschiedlichen Bewegungen werden wieder aufgegriffen, doch dieses Mal sind die Schüler mit Farbe ausgestattet!!!

Unterlegt mit ruhiger, klassischer Musik, wird die Farbe mit den Händen oder Pinseln großflächig auf den Maluntergründen verteil. Dann wiederum wird zu wilder, lauter Trommelmusik mit farbigen Füßen über die Papiere gestampft, Farbschwämme werden geworfen und es wird mit präparierten Fliegenklatschen Farbe auf die Gemälde geklatscht.

Und auch wenn die gesamte Arbeit prozess- und nicht produktorientiert ist, entstehen in der Woche viele wunderschöne Arbeiten. So vergehen die fünf Tage wie im Flug und am Ende sind sowohl die Schüler als auch die Künstlerin begeistert und zufrieden.

Passend, wie es sich für richtige Künstler gehört, wird die Aktion am 14.6.06 mit einer Kunstausstellung noch einmal gefeiert: Andere Klassen werden eingeladen, um die Werke zu bewundern, auf Großleinwand werden die Fotos gezeigt und natürlich gibt es für alle kleine süße Häppchen und ein leckeres Erfrischungsgetränk.

Unser Dank gilt der Sparkasse Essen und der Hypovereinsbank, die die Gage gesponsert haben, Pawlos Mama, die uns am Donnerstag mit allerlei Köstlichkeiten aus ihrem Imbiss versorgt hat und natürlich Ulrike Katharina, die uns mit ihren Ideen eine wunderschöne Woche ermöglicht hat.

Wir wünschen uns ein nächstes Mal!!!

Lied zur Kunstprojektwoche
Refrain: Hey, hey, was ist hier los? Hey, hey was woll’n die bloß? Hey, hey, was ist hier los? Hier in unsrer Schule?
1. Lesen, Kochen, Sport fällt weg. Wir machen jetzt ein Kunstprojekt. Die Aula sieht ganz komisch aus. Was wird das denn bloß werden? 2. Wir machen jetzt ein Kunstprojekt, bei dem man ganz viel Neues entdeckt. Ulrike heißt die Künstlerin. Sie wird uns alles zeigen. 3. Wir bewegen uns zu viel Musik. Das ist bei uns ja sehr beliebt. Mal leicht, mal schwer, mal elegant oder wie ein Dinosaurier!	4. Das fühlt sich alles anders an. Wir greifen zu den Farben dann. Wir malen so, wie wir uns fühl’n: Ja, das macht sicher Spaß! 5. Mit Pinseln tragen wir Farbe auf, mit Fingern, Füßen, Schwämmen auch, -auf Blätter, Pappe, Gipskarton- sogar mit Fliegenklatschen! 6. Wenn die Bilder fertig sind, zeigen wir sie jedem Kind. [gespr.: „Und auch jedem Erwachsenen!“] Wir stell’n sie in der Schule aus und sind dann selber Künstler! [gespr.: „Wie Ulrike“]

 

Die Vernisage

Den Abschluss der Woche bildete eine Ausstellung der Künstlerarbeiten in der Aula. Die ganze Schulgemeinde war eingeladen und bei Limo und Süßigkeiten wurden die Kunstwerke und die Künstler bestaunt.

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