Geschichte der Traugott-Weise-Schule

Die Traugott-Weise-Schule ist aus einer ehemaligen Tagesbildungsstätte hervorgegangen. In ihrem Gründungsjahr 1975 bestand sie noch aus drei verschiedenen Gebäuden an drei verschiedenen Örtlichkeiten innerhalb Essens.

1980 erfolgte der Umzug in das jetzige Schulgebäude, dem ehemaligen Bethesda-Krankenhaus. Dieses Gebäude wurde zwischenzeitlich auch durch eine Abteilung der Essener Fachhochschule genutzt, bevor es dann nach einigen Umbauarbeiten zum Schulgebäude für die TWS wurde. Fast zeitgleich mit der Nutzung des Gebäudes durch die Traugott-Weise-Schule wurden übereinander ein Schwimmbad und eine Turnhalle angebaut, die 1982 eröffnet wurden.

 

Das Gebäude

Das große, alte Gebäude bietet eine große Anzahl an Raumkapazitäten. Im Schulalltag eröffnet diese Anzahl an Räumen vielfältige Möglichkeiten zur Differenzierung. Die Räume variieren in ihrer Größe, so dass einige Räume nicht als Klassenräume genutzt werden können.

Im Rahmen der Brandschutzsanierung wurden die Flure neu hergerichtet und farblich ansprechend gestaltet. Auch die Sanierung der Außenfassade und des Daches ist abgeschlossen. Die Pflegeräume und ein Teil der Toiletten wurden anschließend saniert bzw. renoviert.

Die Schule verfügt über zwei gut ausgestattete krankengymnastischen Behandlungsräume. Weitere Fachräume wurden sukzessive ausgestattet bzw. eingerichtet. Es entstanden zusätzliche Förderräume: Pränatalraum, Psychomotorikraum, Raum zur Förderung Schwerstbehinderter sowie ein Klangraum.

An dieser Stelle sei den großzügigen Spendern der Schule gedankt, die viele unserer Wünsche und Ideen finanziell unterstützten.

     
 Der neu gestaltete Eingangsbereich. Die Lehrküche im Erdgeschoß.

 

Johann Traugott Weise– Namenspatron und Förderer im Sinne Pestalozzis und Wegbereiter der Sonderpädagogik

Johann Taugott Weise wurde am 14. April 1793 in Langenau geboren. Schon früh verwaiste der Junge. Freunde ermöglichten ihm daraufhin den Besuch des Stiftsgymnasiums in Zeitz.

1812 trat Johann Traugott Weise in das Nebenseminar des Gymnasiums ein und wurde drei Jahre später „Zweiter Lehrer“ an der Tochterschule in Zeitz. 1821 wurde er dann provisorisch, 1823 definitiv „Erster Lehrer“ der Armenfreischule. Armenfreischulen wurden im 19. Jahrhundert in den deutschen Teilstaaten von Kindern der ärmsten Volksschichten besucht, deren Eltern das Geld für die kommunale Elementarschule nicht aufbringen konnten. In Berlin waren das um 1830 die Hälfte aller Schüler.

Von 1823 ab war Johann Traugott Weise Lehrer und später Leiter des Nebenseminars. Seit 1845 war er Vorsteher der Armenfreischule. In dieser Funktion widmete er sich der Reorganisation dieser Schule. In der Folgezeit wurden dort teilweise bessere Leistungen als in der Bürgerschule erzielt.

Seine Verdienste wurden 1853 anerkannt, indem ihm das „Allgemeine Ehrenzeichen“ anerkannt wurde. Am 19. November 1859 starb Johann Traugott Weise in Zeitz.

Bekannt blieb Johann Traugott Weise insbesondere durch seine Schrift von 1830: „Betrachtung über geistesschwache Kinder in Hinsicht der Verschiedenheit. Grundursachen, Kennzeichen und Mittel, ihnen auf leichte Art durch Unterricht beizukommen. Mit besonderer Rücksicht auf die Pestalozzi’sche Rechenmethode“.

Die Schrift weist den Autor als einen Lehrer aus, der sich ernsthaft um die Kenntnis seiner Schüler*innen bemüht, sich um die Schwachen besonders sorgt und ihre Eigenart zu verstehen sucht. Johann Traugott Weise scheint sich selbst ganz als Schüler J. H. Pestalozzis gefühlt zu haben.

Johann Traugott Weise setzte sich als engagierter Lehrer für eigene „Lehranstalten für Geistesschwache“ ein. Damit wurde Johann Traugott Weise zu einem Wegbereiter in der Sonderpädagogik.

Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Wüstenhöferstr. 175
45355 Essen
www.traugott-weise-schule.de